„Bezahlbares Wohnen“ ist das Schlagwort im aktuellen politischen Diskurs der Stadtentwicklung. Wie Wohnungen aussehen können, die unseren Lebensbedürfnissen nach Kommunikation und Geborgenheit entsprechen, haben in den letzten 20 Jahren vornehmlich selbstorganisierte Genossenschaften und Baugruppen gezeigt. Die Erfahrungen mit dieser alternativen Projektentwicklung machen den wachsenden Willen zur Mitgestaltung an räumlichen und sozialen Strukturen in der Stadtgesellschaft sichtbar. Ein besonderes Interesse an Nachhaltigkeitsstrategien bei der bautechnischen Umsetzung zeichnet diese Projekte auffallend oft aus.
In dieser Situation beabsichtigt ein württembergisches Start-up-Unter-nehmen Konzepte für einen neuen Bautypus zu entwickeln, der weitgehend aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und einen energieautarken Betrieb sicherstellen kann. Ziel ist eine flexible modulare Struktur für Gebäude zu entwickeln, die bezahlbares Wohnen im Rahmen von konventionellen aber auch alternativen Projektentwicklungen ermöglicht.
Das Gebäudekonzept soll sich an zukünftige Entwicklungen anpassen können und alle Materialien werden so gewählt, dass die Baustoffe nach der Nutzungsdauer im Gebäude in den biologischen oder in den technischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Damit stehen sie als hochwertige Ausgangsprodukte für neue Gebäude zur Verfügung.
Gesucht werden Entwerferinnen und Entwerfer, die sich an der Entwicklung des Projektgedankens und der Umsetzung zweier Prototypen beteiligen wollen. Die langfristige Aufgabe besteht darin, den Entwurf über die Leistungsphasen 1-5 der HOAI, also von der Grundlagenermittlung über den Vorentwurf, Entwurf, Bauantrag bis zur Werkplanung mitzugestalten.
Die Semesteraufgabe wird zunächst die Leistungsphasen Grundlagenermittlung, Vorentwurf und Entwurf beinhalten. Das Team wird im intensivem Austausch mit dem Start-up, beteiligten Ingenieuren und den Genehmigungsbehörden das Bausystem mitentwickeln und den Entwurf für das Ende 2018 zu realisierende Objekt vorstellen.