Der Holzbau erlebt eine bemerkenswerte Renaissance. Dies ist in vieler Hinsicht nachvollziehbar, dem Baustoff Holz gelingt in besonderer Weise die Verbindung von Ökologie mit optimierter Prozessgestaltung. Die Verbindung einer auf Diversität setzenden nachhaltigen Forstwirtschaft mit digital unterstützten Planungs- und Fertigungsprozessen bietet die Möglichkeit für eine Neuausrichtung der Bauproduktion nach ökologischen Gesichtspunkten. Vom „Wald her gedacht“ bietet der Holzbau die Chance das Modell der Marktwirtschaft glaubwürdig in eine nachhaltige Marktwirtschaft zu transferieren.
Noch vor 15 Jahren wurde das Bauen mit Holz mit dem Bauen in ländlichen Regionen verbunden, spätestens seit dem 2008 errichteten Projekt E3 der Architekten Kaden und Klingbeil in Berlin, findet der Holzbau auch wieder zurück in die Städte. Urbaner Holzbau gilt als das Versprechen, den energetischen und ökologischen Herausforderungen der Stadt begegnen zu können. Auch die im Jahr 2018 durch den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ausgerufene Holzbauinitiative setzt auf Holz als Baustoff der Zukunft. In einem Kraftakt wurde die Landesbauordnung Baden-Württemberg bereits an diese neuen baulichen Herausforderungen angepasst, weitere Anpassungen stehen in Aussicht. In der Stadt emanzipieren sich Holzkonstruktionen vom traditionellen Dachstuhl zum Geschoss- bis zum Hochhausbau. Wie aktuelle Projekte mehrgeschossiger Holzbauten zeigen, steckt im Denken mit Holz, neben dem städtisch-architektonischen, auch soziales Potential. Trotz oder gerade aufgrund der digitalisierten Fertigungsmethoden eignet sich das Bauen mit Holz für Formen der Partizipation.
Das Entwurfsprojekt untersucht Potentiale der urbanen Nachverdichtung in Stuttgart. In Form der entwurfsbasierten Forschung sollen Strategien zur Neubewertung von städtischen Infrastrukturflächen erfolgen. Die Zukunft des innerstädtischen Verkehrs wird sich fundamental verändern, bei unserem Projekt stehen Parkplatzbewirtschaftung und Energieversorgung im Fokus der Untersuchung. Allein bei der Bewertung von Tankstellengrundstücken im Stadtraum wird deutlich, dass eine alternative Mobilität weitreichende Potentiale der städtebaulichem Erneuerung bietet.
Die zukünftig freien oder untergenutzten Flächen mögliche, neue urbane Räume an. Neben Klimaschutz und energetischen Fragestellungen steht der dynamische soziale Wandel im Fokus der Entwurfsaufgabe. Neben Klimaschutz und energetischen Fragestellungen steht der dynamische soziale Wandel im Fokus der Entwurfsaufgabe. Gesucht werden flexibel und nachhaltig nutzbare Gebäudetypologien, abseits der üblichen „Ökonomisierung des Sozialen“.
Kooperationspartner: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-Württemberg
Es empfiehlt sich den Entwurf in Verbindung mit dem Seminar BAUKLASSE HOLZ, eine Studie zu belegen.
Betreuung: Sergi Egea Bohn M.A.