BAUKLASSE HOLZ - Eine Studie

Entwurf IBK Sommersemester 2020, Bachelor und Master

Der Holzbau erlebt eine bemerkenswerte Renaissance. Dies ist in vieler Hinsicht nachvollziehbar, dem Baustoff Holz gelingt in besonderer Weise die Verbindung von Ökologie mit optimierter Prozessgestaltung. Die Verbindung von auf Diversität setzender, nachhaltiger Forstwirtschaft mit digital unterstützten Planungs- und Fertigungsprozessen bietet eine Möglichkeit für die Neuausrichtung der Bauproduktion nach ökologischen Gesichtspunkten. Vom „Wald her gedacht“ bietet der Holzbau die Chance das Modell der Marktwirtschaft glaubwürdig in eine nachhaltige Marktwirtschaft zu transferieren.

Noch vor 15 Jahren wurde das Bauen mit Holz mit dem Bauen in ländlichen Regionen verbunden, spätestens seit dem Projekt E3 der Architekten Kaden Klingbeil in Berlin (2008) findet der Holzbau wieder in die Städte zurück. Urbaner Holzbau gilt als das Versprechen, den energetischen und ökologischen Herausforderungen der Stadt begegnen zu können. Auch die im Jahr 2018 durch den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ausgerufene Holzbauinitiative setzt auf Holz als Baustoff der Zukunft. In einem Kraftakt wurde die Landesbauordnung Baden-Württemberg bereits an diese neuen baulichen Herausforderungen angepasst,weitere Anpassungen stehen in Aussicht. In der Stadt etablieren sich Holzkonstruktionen vom traditionellen Dachstuhl zum Geschoss- bis zum Hochhausbau. Wie aktuelle Projekte mehrgeschossiger Holzbauten zeigen, steckt im Denken mit Holz, neben dem städtisch-architektonischen, auch soziales Potential. Trotz oder gerade aufgrund der digitalisierten Fertigungsmethoden, eignet sich das Bauen mit Holz für eine aktive Gesellschaft der Teilhabe. 

Das Seminar, „Bauklasse Holz, eine Studie“, bietet einen Überblick über die Entwicklung des mehrgeschossigen Holzbaus mit besonderem Fokus auf die Prozessgestaltung von den Planungs- und Fertigungsmethoden bis zur Umsetzung auf der Baustelle. Eine Vorlesungsreihe mit Impulsvorträgen von Holzbauexperten verschiedener Professionen bietet die Grundlage für den zu führenden Diskurs über die neusten technischen und ästhetischen Möglichkeiten des Konstruierens mit Holz. Das Seminar vermittelt Verständnis für holzspezifische Planungsprozesse und Konstruktionssysteme und ermöglicht detaillierte Gebäudeanalysen von exemplarischen Holzbauprojekten.

Ausgehend von den Entwicklungen im ländlichen Raum in Vorarlberg führt uns eine mehrtägige Exkursion zu zeitgenössischen Bauprojekten in die aktuellen Hochburgen des Holzbaus. Zusätzliche Tagesausflüge zu spezialisierten Unternehmen in der Region, schaffen den Praxisbezug und das Wissen für die zukünftigen bautechnischen Herausforderungen im Holzbau.

Es empfiehlt sich das Seminar in Verbindung mit dem Entwurf „BAUKLASSE HOLZ, eine urbane Antwort“ zu belegen. 

Kooperationspartner: proHolz Baden-Württemberg

Betreuung: Dipl.-Ing. Martin Bittmann

Zum Seitenanfang