Rohstoffe und ihre Nutzungskreisläufe sind eine zentrale Herausforderung des Klimawandels. Vor diesem Hintergrund nehmen Begriffe wie z.B. Urban Mining Einzug in den architektonischen Diskurs. Auch B.I.M. steht in direktem Zusammenhang mit der zukünftigen Verfügbarkeit von Informationen über verbaute [und damit grundsätzlich verfügbare] Materialien und deren Qualitäten. Cardle2Cradle stellt eine Wertungsmatrix für die Recyclingfähigkeit einzelner Materialien bereit. Die Fügung gleicher oder verschiedener Materialien im Bau steht damit vor neuen Herausforderungen. Neben tragwerkstechnischen und bauphysikalischen kommen nun auch Ansprüche an simple Demontierbarkeit, Resilienz und Recycling hinzu. Gerade hinsichtlich des Recycling wäre die Verbindung von Holz ohne Metallverbindungen wertvoll. Die Technik steht sowohl für Planung als auch für die Herstellung bereit. Es mangelt an Motivation, Know-How und letztlich auch Prüf- und Genehmigungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund gilt es, den Holzbau als Bauweise zu etablieren und weitere Potenziale aufzudecken. Dazu bedarf es der Entwicklung und Anwendung von Holzverbindungen und Verbindungsmitteln, die einerseits den Anforderungen aus Brandschutz un Montageprozessen gerecht werden sowie andererseits simpel zu recyceln sind.
Im Rahmen des Seminars sollen bestehende Standards vermittelt und exemplarische Detaillösungen entwickelt werden. Dabei stehen Knotenpunkte, reine Holzverbindungen oder auch hybride Verbindungsmittel im Fokus. Einstiegsvorlesung mit Darstellung von Verbindungen aus der Geschichte [z.B. Japan, Zimmerei]. Es muss ein Rahmen gebildet werden: Die Student*Innen entwickeln fiktive, dabei aber spezifische Verbindung arbeiten, z.B. Wand/Decke oder Stütze/Riegel.
Abgabeleistungen sind sukzessive Skizzen, Arbeitsmodelle, Zeichnungen und Präsentationsmodelle
Betreuung: Prof. Markus Lager, Dipl.-Ing. Ege Baki