Grundlage
Die globale Pandemie zeigt uns wie unvorhersehbar das Leben sein kann. Ein Alltag aus Videokonferenzen und häuslicher Begrenzung lässt einen Ausgleich im Alltag vermissen. Doch wohin, wenn man nur „allein sein darf“ und von kulturellen und kommerziellen Orten gleichermaßen ausgeschlossen ist? Es fehlt an öffentlichen, jedoch individuellen Aufenthaltsorten.
Die derzeit äußerst spürbar eingeschränkten gesellschaftlichen Grundbedürfnisse kanalisieren sich in dem kollektiven Streben nach sozialer Interaktion. Auf dem Weg zurück in die Gewohnheit eines gemeinschaftlichen Miteinanders wollen wir mit Ihnen mögliche Kompromisse und innovative Lösungen zur Behandlung der Symptome von Isolation und Einsamkeit entwerfen.
Testfeld
Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann als einzigartige Kombination aus Einzelgänger und Herdentier verstanden werden. Diese Eigenschaft verlangt gleichermaßen nach Orten des Rückzugs wie der Geselligkeit. Unsere psychische Unversehrtheit verlangt nach beidem, formuliert jedoch spezifische Anforderungsprofile für unser Handeln und der hierfür notwendigen physischen Umgebung.
Die Balance aus Intimität der eigenen Wohnung und aus Anonymität der öffentlichen Zusammenkunft ist aktuell aus dem Gleichgewicht geraten.
Bildhaft ausgedrückt bietet die Geborgenheit des Landhauses und die Liberalität der Piazza den komplementären Raum, den wir als Lebenselexier beschreiben können. Aktuell müssen diese jedoch Ausdruck von Luxus und Unzugänglichkeit gedacht werden. Somit werden Konzepte erforderlich, welche mit minimalinvasiven Mitteln zum Werkzeug der Zivilgesellschaft werden können. Mit der unkonventionellen Aneignung von bisher ungenutzen Ressourcen wollen wir Wege zu alternativen Räumen aufzeigen.
Wir wollen erforschen inwiefern räumliche Konstitutionen die Erlangung von Selbstreflektion und Achtsamkeit bzw. die Erschaffung einer vitalen Atmosphäre formeller und informeller Zusammenkunft begünstigen können.
