Überschneidung von Funktionen, kurze Wege innerhalb geschützter Grenzen: Antike Städte entwickelten sich aufgrund ökonomischer Faktoren zu hybriden Einheiten. Das Auslagern von Militärposten bzw. die damit einhergehende Sicherung ist ein erster Wegbereiter der Nutzungsverteilung in der Fläche außerhalb der Stadtmauern. U.a. Le Corbusiers funktionale Stadt bildet den vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung.
Die Auswirkungen dieser Zusammenhänge erkannte Leon Battista Alberti bereits im späten Mittelalter, neben anderen transportierte Rem Koolhaas das Thema als Mixed-Use in die Gegenwart. Durch Entstehung neuer Technologien und damit einhergehenden Wechselwirkungen vervielfältigen sich die Potenziale, die sich aus hybriden Gebäudenutzungen ergeben. Dies gilt für soziale und ökonomische sowie technische Nutzungen, sowie auch für deren Kombinationen. Dritte Qualitäten entstehen durch synergetische Übergänge zwischen sich ergänzenden Bereichen. Unterschiedliche Programmbausteine profitieren voneinander. Es entstehen neue architektonische Formen.
Im Entwurf QUEER*BEZÜGE werden diverse Technologien und dazugehörige Gebäude auf etwaige Potenziale hin analysiert. Aus den Erkenntnissen werden im weiteren Semesterverlauf hybride, synergetische Programme und letztlich Gebäudeformen entwickelt.
Der Werkstoff Holz als materieller Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele spielt beim Gebäudeentwurf eine zentrale Rolle. Gesucht werden Gebäudeformen und Konstruktionen für die synergetische, hybride Verschränkung der unterschiedlichen Funktionen. Dabei ist das räumliche Potenzial des Holzes auszunutzen. Dieses Herausforderung soll sich gerade im städtischen, dichten Kontext zeigen. Wir werden uns im urbanen Raum bewegen.
Bauklasse Holz: Die Bauklasse Holz versteht sich als holistisches Lehr- und Forschungsformat zum Thema Holz. Ziel ist es durch ein breit angelegtes Spektrum an Lehrangeboten ein fundiertes Wissen des wichtigsten nachwachsenden Rohstoffes zu ermöglichen. Durch die Teilnahme steht Ihnen das gesamte Begleitprogramm an Vorträgen und Abendveranstaltungen der Bauklasse Holz zur Verfügung. Wir empfehlen den Entwurf in Verbindung mit dem Seminar „QUEER*HOLZ" zu belegen.