Bio-Homing beschreibt den Einzug der Biointelligenz in die konstruktive Architektur und die soziale Praxis des Wohnens. Zukünftige Formen des Wohnens schließen Bioorganismen nicht mehr aus, sondern integrieren Biologie, Mensch und Technik. Biotische Entwicklungen wie urbane Aquaponik und Entomophagie, wachsende Konstruktionen oder lebende Gebäudehüllen haben Auswirkungen auf die Art und Wiese wie wir wohnen. Lebensmittel werden nicht mehr auf dem Land hergestellt, sondern können digital gesteuert lokal in Wohnhäusern und sonstigen nachbarschaftlich organisierten Einheiten gezüchtet, geerntet und verarbeitet werden. Revolutionäre Wohnkonzepte wie das legendäre Einküchenhaus werden wieder an Bedeutung gewinnen und die soziale Strukturen des Wohnen verändern. Die konstruktive Integration von Pflanzen und Tieren in der Gebäudehülle ermöglichen eine Verbesserung der lokalen Biodiversität. Auch die Entwicklung der Gebäudekonstruktion aus nachwachsenden Pilzsubstraten haben Auswirkungen auf das Wohnen. Dieses Themenfeld soll unter dem Begriff Bio-Homing erforscht werden.
Die Forschung findet in Kooperation mit dem Institut für Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart unter Frau Univ. Prof. Dr. phil. habil. Christine Hannemann statt.