Die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) fordert ab 2020 für Neubauten „nearly zero energy buildings“. Für den Gebäudebestand hat die Bundesregierung einen Sanierungsfahrplan erstellt, der die CO2-Emissionen stark reduzieren soll. Die Sonnenenergie soll hierbei mittel- bis langfristig wesentlich zur Strom- und Wärmeerzeugung, insbesondere von städtischen Gebieten, beitragen. Die hierzu notwendige Installation von Photovoltaik- und Solarthermieflächen auf innerstädtischen Gebäuden ist oft jedoch kaum möglich.
Aus diesem Grund soll in diesem Seminar untersucht werden, welche Flächen in einer Stadt für eine mögliche solare Energieernte zur Verfügung stehen und wie auf diesen eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage realisiert werden könnte. So ist zum Beispiel denkbar, Supermarktdächer, Parkierungsflächen, Straßenräume, Straßenbahnstrecken, Teile von Gewerbegebieten o. ä. zu nutzen, um in der Stadt Flächen zur solaren Energiegewinnung aktivieren zu können.
Zu Beginn des Seminars wird durch mehrere Vorlesungen in das Thema eingeführt. Durch die Analyse eines spezifischen Themas werden danach die Grundlagen erarbeitet, um hierauf aufbauend für eine ausgewählte beispielhafte städtische Fläche eine baukonstruktive Lösung zu entwickeln. Ziel ist, ein Konzept für eine qualitativ hochwertige, dabei aber auch kostengünstige architektonische Lösung zu entwickeln, um eine solare Energiegewinnung in der Stadt zu ermöglichen.