Die Fassade bildet den äußeren stadtraumprägenden „Anzug“ eines jeden Gebäudes. Sie stellt nicht nur die funktionale Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum dar, sondern verleiht dem Gebäude eine eigene Identität.
Wie die menschliche Haut auch, ist die Fassade imstande durch Aktivierung mehr zu leisten, als nur reinen Schutz. So verändert z. B. das Aufstellen der Haare nicht nur das Erscheinungsbild eines Tieres, sondern hat auch eine wärmedämmende funktionale Wirkung. Hohe Sonneneinstrahlung verfärbt unsere Haut als Strahlungsschutz der Zellen und verändert ebenfalls damit unser Erscheinungsbild. Dieses sind nur einige Beispiele wie Adaption und Gestaltung auch in der Natur zusammenspielen. Es sind Beispiele, welche wir als Parallele in der Architektur heranziehen.
Im Seminar werden wir erarbeiten, was eine aktivierte Fassade leisten kann und welchen Mehrwert wir daraus für die Gebäude der Zukunft ziehen können. Dabei untersuchen wir die Aktivierung sowohl beweglich als auch funktional. Ein weiterer Schwerpunkt wird die gestalterische Integration solcher Systeme in die Fassade sein und welche Synergien zwischen Aktivierung und Gestaltung entstehen können. Am Anfang lernen wir verschiedene realisierte Systeme kennen und erarbeiten im zweiten Schritt eine mögliche gestalterische Integration einer gewählten Aktivierung an einer Beispielfassade.