Wanderveranstaltungen wie Fußballmeisterschaften sind wegen ihrer Umweltauswirkungen in die Kritik geraten. Viele der bisherigen Austragungsorte haben wertvolle Ressourcen verbraucht und eine große Menge an Abfall und ungenutzten Räumen verursacht. Für die diesjährige Europameisterschaft EURO2024 in Deutschland sucht das IBK nach Vorschlägen für einen zirkulären Veranstaltungsort. Mit zirkulär meinen wir die zirkuläre Bioökonomie, bei der Abfallströme aus natürlichen Ressourcen in die Natur zurückgeführt werden. Wir wollen das neuartige Biomaterial Mycelium Based Composites (MBC) verwenden und seine Auswirkungen auf Entwurf und Konstruktion untersuchen. Wir realisieren eine Raumkonstruktion aus Myzelverbundwerkstoff, die einen atmosphärischen Ort für das Public Viewing des Endspiels der EURO2024 schaffen soll.
Myzel ist die wurzelartige Struktur von Pilzen, die, wenn sie auf organischen Partikeln (Hanfspäne, Holzstaub usw.) kultiviert werden, ein Baumaterial mit ähnlichen Eigenschaften wie Kork bilden können. Die Arbeit mit einem lebenden Material wird die Art und Weise beeinflussen, wie wir die Räume konstruieren, gestalten und uns vorstellen. Die Studenten können in die Planungs- und Bauphase der Realisierung von architektonischen Werken eintauchen und erfahren, wie viel Kreativität diese Phase im Umgang mit nicht standardisierten Materialien erfordert. Wir wollen einige der im Wintersemester 2023/24 begonnenen Experimente (DesignStudio MyzelStructure) fortsetzen und in die Gestaltung des finalen Demonstrationsobjekts des EURO2024 Veranstaltungsortes einfließen lassen.