Spitzbergen (Svalbard) liegt weit nördlich des Polarkreises und hat aufgrund seiner geografischen Lage und Zugehörigkeit zu Norwegen große Bedeutung für die Erforschung der Arktis. Im Laufe seiner Geschichte hat sich die Inselgruppe vom Walfänger Stützpunkt zum Mekka der Arktisforschung entwickelt. Sie gilt nicht nur als idealer Stütz- und Ausgangspunkt für Expeditionen ins arktische Eis, sondern auch als hervorragendes Beobachtungsgebiet der schnell fortschreitenden Klimaerwärmung im empfindlichen Ökosystem der Arktis.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie sich das Bauen an diese extreme Umgebung und die sich stark verändernden Klimabedingungen anpassen muss. Ziel der Entwurfs-/Projektarbeit ist es, zukunftsweisende Gebäudekonstruktionen zu entwickeln, die ein Leben im arktischen Klima ermöglichen. Es werden daher im Gegensatz zum statischen Architekturverständnis neue dynamische Lösungen für Hülle und Konstruktion gesucht.
Der Entwurf ist mit einer Exkursion vom 03.10. bis 11.10. nach Spitzbergen verbunden. Die Studierenden sollen Einblicke in die lokale Bauweise erhalten und die Anforderungen an eine adaptive Architektur kennlernen. Die so gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für den Semesterentwurf eines Besucherzentrums für das weltbekannte Saatgut-Archiv auf Spitzbergen. Neben dem Besucherzentrum soll auch ein Forschungslabor mit Unterkunfts-, Konferenz- und Laborräumen für Forschergruppen sowie ein Gewächshaus als Experimentierfeld des Saatgut-Archivs entstehen.
Mit der Teilnahme am Entwurf ist die Belegung des zugehörigen Seminars „Hüllsysteme für extreme Klimazonen“ verpflichtend.
Lehrpersonen: Prof. Martin Ostermann + Mitarbeiter/-innen des Lehrstuhls
Ausgewählte Arbeiten von Studierenden