Die gesamtumfassende Qualität eines bestehenden Baubestandes ist als Neufassung heute nicht mehr abbildbar. Daher ist die Ergänzung und Reparatur von Gebautem eine wichtige und unumgängliche Notwendigkeit im urbanen Kontext und damit auch dem Abriss bzw. einem Neubau vorzuziehen.
Der Maßstab des Vorhabens ist hierfür nicht relevant. Ein kaputtgegangenes Gebäudeelement oder ein beschädigtes Scrollrad einer PC Maus ist im Sinne einer weiteren Nutzung wertvoll. Das Design einer solchen Reparatur nimmt direkt Einfluss auf eine mögliche Ressourcenschonung und ist daher als grundsätzlich und früh als wichtig anzusehen. Moderne Fertigungsmethoden sollen helfen, hierbei neue Lösungen zu finden.
Um den Designprozess und dessen Verwebung und Fügung mit vorhandenen Strukturen kennenzulernen, starten wir mit Studien am handlichen Objekt. Das Weiterbauen an Vorhandenem oder die Wiederherstellung von Beschädigtem, wird am selbstgewählten Alltagsgegenstand durchgeführt. Diese Grundlage wird dann weiter gedacht und visuell dargestellt.
Das Seminar beschäftigt sich mit den ideellen und strukturalen Zusammenhängen von Alt und Neu. Eine tragfähige Fügung in Form von Ergänzung oder Reparatur soll experimentell getestet und ausformuliert werden, ebenso wird die erstrebenswerte Umsetzung am Gebäude überlegt und bewertet.
Nach einem praktizierten Kennenlernen der Zusammenhänge einer Notwendigkeit, dem Design und den Anforderungen, ist ein Fortschreiben und Anknüpfen an das Seminar in einem folgenden Entwurfsmodul denkbar.